WaldbadenRhein-Neckar
 

"Waldbaden ist die Kunst, uns mit allen Sinnen mit der Natur zu verbinden."

 (Dr. Qing Li, einer der führenden Waldmediziner weltweit)

In  Japan ist Shinrin-Yoku eine als Naturtherapie anerkannte Heilmethode und bedeutet wörtlich übersetzt „Baden im Wald“. Durch die Anregung unserer Sinne, dem Sehen, Fühlen, Hören und Riechen baden wir in den Elementen des Waldes und tauchen ganz in diese Atmosphäre ein. Körper und Geist werden in Einklang gebracht.

Dr. Qing Li, einer der führenden Waldmediziner weltweit hat 30 Jahre lang die heilsame Kraft des Waldes erforscht und Shinrin-Yoku entwickelt. In Japan mittlerweile als fester Bestandteil des Gesundheitswesens etabliert und auf Rezept verordnet, ist das Waldbaden auch bei uns eine beliebte Methode zur Stressreduktion und Gesunderhaltung. Waldbaden passiert ohne Anstrengung, denn Dr. Qing Li hat festgestellt, dass Heilung schon durch das Nichtstun im Wald geschieht. Bei einem langsamen und bewussten Gang durch den Wald, verbunden mit Wahrnehmungs- und Bewegungsübungen, entspannen Körper und Geist.

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Wie geht Waldbaden?

Bild von Patrick Schneider aus Unsplash

 


Schlendern…

ein etwas altertümlicher Begriff, unter dem wir uns nicht mehr viel vorstellen können. Zu sehr ist auch unsere Freizeit mit Terminen und to-do Listen durchgetaktet. Freizeit ist nicht mehr nur Spaß und Erholung, sondern wird oftmals mit verschiedenen Themen ausgefüllt: Sport machen, Hausarbeit, Freunde/Familie treffen, Papierkram erledigen usw. Auch in der freien Zeit sind wir aktiv und lassen wir uns nicht „hängen“. 

Wenn wir in den Wald gehen, ist er meisten die Kulisse für anregende Gespräche, unsere Radtour oder unsere Joggingrunde. Die Vielfalt der Natur nehmen wir dadurch nicht wahr.

Und nun das: Schlendern? Ja genau! 
Waldbaden stellt keine Anforderungen. ​Es geht um Langsamkeit, Bedachtsamkeit, Aufmerksamkeit und Ruhe. ​Allein der Aufenthalt im Wald setzt bereits seine gesundheitsfördernden Effekte in Gang. Daher schlendern wir auf Waldwegen und tauchen dabei mit allen Sinnen in die Atmosphäre des Waldes ein.

Wahrnehmungsübungen helfen uns dabei, uns ganz auf die faszinierende Natur einzulassen. Einfache Bewegungsübungen, beispielsweise aus dem Qi Gong unterstützen uns beim Stressabbau und der Entspannung. Naturmeditationen und Atemtrainings helfen uns dabei, den Kontakt zu uns selbst aufzunehmen.

Und so genießen wir rund 3 Stunden im Wald und erreichen dadurch innere Ruhe, Ausgeglichenheit und Entspannung. Gleichzeitig nehmen wir den Wald mit allen Sinnen wahr, was wir uns in dieser Form wahrscheinlich selten gegönnt haben. Beim Waldbaden ist der Wald der Hauptdarsteller und wir die staunenden Gäste.

  Waldbaden wirkt! Die positiven Effekte auf unsere Gesundheit

 Der Aufenthalt im Wald reduziert sofort und nachweisbar unseren Stresslevel. Wissenschaftlich belegt ist, dass..

  • die Pulsfrequenz reduziert wird
  • ​eine Senkung des Blutdrucks nach 15 Minuten im Wald möglich ist
  • Waldbaden Stress reduziert: die sympathische Nervenaktivität (die bei Stress normalerweise erhöht ist), wird verringert
  • der Körper beim Waldbaden durch die erhöhte Aktivität des Parasympatikus entspannt
  • die Stresshormone Cortisol und Adrenalin abgebaut werden
  • Waldbaden das allgemeinen Wohlbefinden und die mentale Verfassung verbessert
  • die natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) im Blut werden in Anzahl und Aktivität nach bereits 2 Stunden im Wald schon um 20% gesteigert. Diese "Helferzellen“ bekämpfen Viren und tumorgefährdete Zellen

Besonders erfreulich: die Effekte können mehrere Tage anhalten! Waldbaden ist somit eine Methode der Gesunderhaltung und Präventivmedizin.

Was benötige ich?

Zum Waldbaden ist keine spezielle Ausrüstung oder Ausstattung erforderlich. Die folgende Liste stellt zusammen, was sich bei einem längeren Aufenthalt im Wald bewährt:

  • dem Wetter angepasste Kleidung (Zwiebelprinzip), dabei an wärmere Kleidung denken, denn im Wald ist es kühler
  • lange Hose aus Schutz vor Zecken empfehlenswert
  • feste Schuhe
  • ein kleiner Rucksack mit einem Getränk, bei Bedarf mit einem Imbiss
  • eventuell Zeckenspray
  • je nach Wetterlage Sonnen-/Regenschutz
  • wer es komfortabel mag: eine kleine Sitzunterlage 
Bild von Jake Melara aus Unsplash



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